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Tunesisches Häkeln – Zwischen Stricken und Häkeln

  • Autorenbild: Claudia
    Claudia
  • vor 3 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn man das erste Mal vom Tunesischen Häkeln hört, klingt es oft geheimnisvoll. Dabei handelt es sich um eine Technik, die Stricken und Häkeln miteinander verbindet und einzigartige, feste Stoffe erzeugt. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Geschichte, die Grundtechnik und die Unterschiede zum klassischen Häkeln.


Tunesisches Häkeln – Zwischen Stricken und Häkeln

Die Geschichte des Tunesischen Häkelns

Tunesisches Häkeln hat, wie der Name vermuten lässt, seine Wurzeln in Tunesien und gilt als alte Handarbeitstechnik, die über Jahrhunderte hinweg traditionell weitergegeben wurde. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde die Technik auch in Europa bekannt, vor allem in Frankreich, wo sie als „afghanisches Häkeln“ oder „crochet afghan“ bezeichnet wurde.


Die Technik entstand vermutlich aus der Notwendigkeit, dichter gewebte, warme Stoffe herzustellen, die sich gut für Decken, Schals oder Kleidungsstücke eignen. Im Vergleich zum klassischen Häkeln kann man mit Tunesischem Häkeln schneller grössere Flächen erzeugen und dabei ein gleichmässiges, strickähnliches Maschenbild erhalten.


Wie funktioniert Tunesisches Häkeln?

Tunesisches Häkeln verwendet eine spezielle Häkelnadel, oft länger als normale Häkelnadeln, manchmal mit einem flexiblen Seil ähnlich einer Rundstricknadel. Die Technik besteht aus zwei grundlegenden Schritten:


  1. Hinreihe / Aufnehmen der Maschen

    • Maschen werden wie beim Stricken auf die Häkelnadel „aufgeschlagen“.

    • Dabei bleibt jede Masche auf der Nadel liegen, bis die Hin- und Rückreihe vollständig gearbeitet ist.


  2. Rückreihe / Abarbeiten der Maschen

    • Die Maschen werden nacheinander von der Nadel abgehäkelt.

    • So entsteht ein dichter, strukturierter Stoff, der an Strickarbeit erinnert.


Der typische Tunesische Stich („Tunisian Simple Stitch“) erzeugt ein rechteckiges, festes Maschenbild, das sich kaum dehnt. Es gibt aber auch viele Variationen, wie den Kreuzstich, die Waffelstruktur oder den Korbstich, die dem Gewebe unterschiedliche Texturen verleihen.


Unterschiede zum normalen Häkeln

Obwohl Tunesisches Häkeln mit einer Häkelnadel gearbeitet wird, unterscheidet es sich in mehreren Punkten vom klassischen Häkeln:

Merkmal

Tunesisches Häkeln

Normales Häkeln

Maschenzahl pro Reihe

Maschen bleiben auf der Nadel liegen

Maschen werden sofort abgehäkelt

Nadel

Längere Häkelnadel, oft mit Seil

Kurze Häkelnadel

Stoffstruktur

Dichter, gleichmäßiger, strickähnlich

Lockerer, elastischer

Geschwindigkeit

Große Flächen schneller

Je nach Muster langsamer

Muster

Strickähnliche Texturen möglich

Klassische Häkelmuster (Muscheln, Stäbchen, etc.)

Für wen eignet sich Tunesisches Häkeln?

Tunesisches Häkeln ist perfekt für alle, die neue Techniken ausprobieren wollen und gerne grössere Projekte wie Decken, Schals oder Pullover arbeiten. Die Technik bietet:


  • Gleichmäßige, dichte Maschen – ideal für Winteraccessoires

  • Schnelles Arbeiten von Flächen – besonders für Decken oder Tücher

  • Viele Variationen – unterschiedliche Stiche erzeugen spannende Muster


Tipps für den Einstieg

  1. Lange Häkelnadel besorgen – je nach Projekt sogar eine Rundnadelvariante.

  2. Garn wählen, das Maschen gut sichtbar macht – besonders bei ersten Projekten.

  3. Mit dem einfachen Tunisian Simple Stitch beginnen – kleine Übungsstücke sind ideal.

  4. Geduld mitbringen – die Maschen auf der Nadel wirken am Anfang ungewohnt, aber nach ein paar Reihen wird es deutlich leichter.


Fazit:Tunesisches Häkeln verbindet das Beste aus Stricken und Häkeln: Die Struktur und Gleichmässigkeit des Strickens mit der Flexibilität des Häkelns. Ob für kuschelige Decken, warme Schals oder kreative Muster – die Technik ist eine tolle Erweiterung für jede Handarbeitskollektion.

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